Was denken Sie?

Was Markenartikler uns auf Amazon und Co. erzählen, versteht oft kein Mensch.

Die Zeiten, in denen man der Lieferung ein paar Produktdatenblätter beilegen und sich darauf verlassen konnte, dass der Einzelhändler sich schon im eigenen Interesse da durchkämpfen würde, sind lange vorbei. Warum also hat sich so wenig geändert?

Produktdatenblätter kommen traditionell nicht aus der Werbeabteilung, sondern aus dem Produktmanagement bzw. sogar direkt aus Produktentwicklung. Für den Endverbraucher sind sie daher eher schwere Kost. Wer kann Maßeinheiten wie Watt, Lumen, Dezibel oder Bar schon auf Anhieb in Relation setzen und einen Nutzen für sich ableiten?

Die Übersetzung „Fach-Chinesisch-Kunde/Kunde-Fach-Chinesisch“ übernahm einst der Fachhändler. Auf Amazon und Co. sucht man den aber vergeblich. Und so landet, was ursprünglich gar nicht für den Endverbraucher gedacht war, vor dem verdutzten Kunden.

Ein Beispiel? Die Wattangabe bei Stabmixern. Bereits auf der ersten Google-Shopping Suchseite preisen sich uns Geräte mit einer Leistung zwischen 200 und 1000 Watt an. Allerdings scheint die Watt-Zahl in keiner Relation zum Preis zu stehen und auch sonst gibt es keinerlei Hinweis, welchen Nutzen ich als Verbraucher daraus ziehe, einen Stabmixer mit mehr oder weniger Watt zu haben.

Die eher verwirrende Information wird nicht dadurch besser, dass man frei erfundene Namen für angebliche technische Innovationen ergänzt. Die „Werbeabteilung“ kann es leider eben oft auch nicht besser.

Wähle ich eher den Mixer mit „Fullmix Pro“, den mit „Smart Speed“, oder den mit „Turbo Taste“ und „Quattro Blade“?  Kann irgendjemand ohne Stabmixerdiplom auf Anhieb erklären, was das sein soll – und wichtiger: was mir das bringt?

Was also tun? Ein Anfang wäre sicherlich, Texte zu entwickeln, die in Länge und Machart zu dem passen, was Suchmaschinen und Suchfenster in Onlineshops uns auswerfen. Aber wie genau kann das aussehen? Und kann es nicht auch sein, dass die Watt-Zahlen dort stehen, weil wir Kunden einfach nur irgendetwas vergleichen wollen – egal, was?

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„Was denken Sie“ ist als öffentliches Sparring gedacht. Marketingthemen werden aufgeworfen, angerissen und zur Diskussion gestellt.

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